Um eure Kleidungsstücke so nachhaltig wie möglich nutzen zu können, solltet ihr sie gut behandeln und korrekt pflegen um ihre Lebensdauer zu verlängern.
Hier haben wir einige Stichpunkte zusammengefasst, die ihr je nach Art und Zusammensetzung des Teils beachten solltet. Bei Fragen stehen wir gerne persönlich zur Verfügung und ihr könnt uns jederzeit hier schreiben.
ALLGEMEIN
Allgemein lässt sich sagen, dass ihr besser seltener als öfter und lieber kälter als wärmer waschen solltet, der Umwelt zuliebe und weil die meisten Kleidungsstücke bereits bei 30 Grad sauber und frisch werden. Einzelne Flecken können auch nur örtlich behandelt und gereinigt werden.
Zudem empfehlen wir, alles auf der Leine an der Luft trocknen zu lassen und nicht im Trockner. Dies ist Energie- und Umweltschonend und ebenfalls Materialschonend, die starke Hitze und mechanische Belastung im Trockner kann das Kleidungsstück angreifen und altern lassen.
Der Umwelt zuliebe wird oft die Verwendung von Pulverwaschmittel anstelle von Flüssig-Waschmittel empfohlen. Dies liegt daran, dass Pulver-Waschmittel oft in recycelbaren Papierverpackungen verkauft werden und sie im Gegensatz zu Flüssig-Waschmittel keine Konservierungsstoffe enthalten. Ihr könnt beim Kauf von flüssigen Waschmitteln in den Inhaltsstoffen auf Konservierungsstoffe achten, es gibt mittlerweile ein paar umweltschonendere Angebote.
Pulver-Waschmittel kann weiße Flecken oder Schleier auf der Kleidung hinterlassen, dies kann aber gut verhindert werden, indem ihr nur die empfohlene Menge verwendet. Desweiteren enthalten Pulver-Waschmittel oft optische Aufheller - diese sind nicht als Bleichmittel zu verstehen, sie sind Verbindungen, die auf der Kleidung blaues Licht ausstrahlen und so nur den Schein erwecken, dass diese schön weiß ist. Aus diesem Grund empfehlen wir für Buntes und Feines, Color- oder Flüssig-Waschmittel zu verwenden. Flüssige Waschmittel sind immer schonender zur Faser und dem Kleidungsstück, sie erhalten Farben länger und rauen die Struktur nicht auf. Aber sie haben auch eine geringere Waschleistung als Pulver, daher wird Pulver vor allem für weiße Wäsche empfohlen.
Am Ende liegt es an euch, den gewünschten umweltfreundlichsten Weg zu finden. Wir glauben, je weniger gewaschen wird, umso besser - und, wenn es sein muss, sollte sowohl die Umwelt als auch das Teil geschont werden, damit wir von beidem möglichst lange etwas haben.
DENIM
Sogenannte raw oder dry denims sind ungewaschene Jeans. Sie müssen vor dem ersten Waschgang unbedingt von euch eingetragen werden, damit sie sich weiten und an die Körperform anpassen. Hängt die Jeans nach dem Tragen einfach an die Luft und bearbeitet kleinere Flecken lokal. Achtet in der Eintragezeit darauf, dass die Hose etwas Farbe verlieren kann, die man auf hellen Polstermöbeln oder auch hellen Socken sehen könnte. Ist die Jeans einige Wochen getragen worden, kann sie gewaschen werden. Achtet hierbei am besten auf folgende Dinge:
- nur zusammen mit dunklen Sachen waschen. Der Farbstoff ist nicht fixiert und die Jeans wird bei den ersten Waschgängen etwas Farbe verlieren.
- Jeans auf links in die Maschine packen, um das Auswaschen der Farbe zu minimieren.
- flüssiges Waschmittel verwenden. Waschpulver kann zu weißen Flecken oder Schleiern auf der dunklen Jeans führen, die nach der nächsten Wäsche aber meistens wieder verschwinden.
- nach dem Waschen direkt aus der Maschine nehmen, sonst können sich helle Waschfalten auf der Hose bilden, die nicht mehr weggehen.
- nur an der Luft trocknen, nicht im Trockner.
BAUMWOLLE
Andere (vorgewaschene) Jeans: Diese können wie andere Baumwollartikel gerne auf links, bei 30 Grad mit Flüssigwaschmittel gewaschen werden. Nehmt die Jeans direkt nach dem Waschgang aus der Maschine, um Streifen in der Farbe zu vermeiden. Die Indigo Färbung der Jeans ist eine „lebhafte“ Färbung, die sich durch Waschen und Tragen verändert und sich je nach Träger:in anders verhält.
Baumwolle: ist ein pflegeleichtes Material und kann bei bis zu 60 Grad gewaschen werden. Dies ist allerdings nicht immer notwendig und nicht ratsam, da heißere Temperaturen die Faser angreifen und das Material altern lassen. Zudem kann es bei (unbehandelten) Naturfasern zu Einlauf kommen, wenn sie zu heiß gewaschen werden. Und natürlich ist es auch Energie- und Umweltschonender kälter zu waschen.
Oberteile wie T-Shirts, Tops und Blusen können auf links, bei 30 Grad und mit Flüssig-Waschmittel gewaschen werden. Dies schont die Oberfläche, die Faser und die Farben.
Bei Unterwäsche, Bettwäsche und Handtüchern halten wir uns raus. Das macht ihr schon.
PLASTIK
Polyester, Polyacryl, Polyamid: Bei jedem Waschen eines Teils aus (recycelten) Kunstfasern, lösen sich Mikroplastik-Partikel. Daher empfehlen wir, Fleecejacken oder ähnliche Artikel nur selten zu waschen, lieber auszulüften und örtlich Flecken zu entfernen. Obendrein könnt ihr bald bei uns den Guppybag bestellen, der dafür sorgt, dass weniger Mikroplastik in das Abwasser gelangt. (Coming soon!)
TENCEL UND CO
Achtet bei delikaten Materialien wie Tencel®, Viscose oder Modal auf die Waschangaben der Hersteller:innen auf den Etiketten. Allgemein gilt: gerne in einem Waschbeutel, im Schonwaschgang und mit einem sanften, flüssigen Waschmittel ohne Bleiche waschen.
Das Kleidungsstück nach der Wäsche direkt auf einen Bügel hängen und etwas in Form ziehen, die Knitterfalten glätten sich so beim Trocknen von selbst. Solltet ihr doch bügeln wollen, legt am besten ein feuchtes Tuch dazwischen und arbeitet mit niedriger Bügeleisentemperatur.
WOLLE
Wolle und Merino: Diese Materialien müssen eigentlich gar nicht gewaschen werden. Wollpullover könnt ihr sehr gut ins Badezimmer hängen, während ihr heiß duscht. Der warme Wasserdampf zieht durch das Kleidungsstück und reinigt es so. Wolle ist ein selbstreinigendes Material, welches durch einfaches Lüften Gerüche verfliegen lässt. Im allergrößten Zweifel nutzt das Wollprogramm der Waschmaschine und entsprechendes Wollwaschmittel. Handwäsche im Waschbecken ist oft zu aggressiv, raut die Fasern auf und schadet dem Kleidungsstück am Ende eher.
PROFESSIONELLE REINIGUNG
Spezielle Stücke: Manche Kleidungsstücke sind so speziell oder delikat, dass sie nur professionell gereinigt werden können oder sollten. Dies ist immer auf dem Care Label am Kleidungsstück vermerkt. Beispiele können hier Mäntel, Jacken oder Blazer sein.
Bei Bedarf können wir euch die St. Pauli Textilreinigung von Inhaberin Yvonne empfehlen.
alle Fotos auf dieser Seite: Caroline Seiffert (instagram)